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Aira unterstützt Sehbehinderte am Flughafen mit Google Glass

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Sehbehinderte benötigen gelegentlich in ungewöhnlichen Situationen externe Hilfe. Mit der Unterstützung von Aira können sie sich nun mit Google Glass von der Ferne helfen lassen.

Sich in Flughäfen zurecht zu finden, kann für sehbehinderte Menschen schwierig sein. Verschiedene Flughäfen setzen deshalb das System von Aira ein. Seit Februar 2018 bietet nun auch der Flughafen in Houston das Aira-System für die Unterstützung an.

Das Aira-System im Überblick

Die Komponenten des Aira-Systems sind einerseits eine Datenbrille, die der Sehbehinderte trägt. Andererseits gibt ein Call-Center persönliche Unterstützung per Audioverbindung. Verbunden sind beide durch eine Video- und Audioverbindung. Die Videoverbindung ist allerdings einseitig. Sie überträgt die Kamera- und Audiodaten der Datenbrille ins Call-Center. Dort bewertet der Mitarbeiter die aktuelle Situation. Über die Audioverbindung gibt er auch die entscheidenden Hinweise für den Datenbrillenträger.

Für die Nutzung des Systems wird ein monatliches Abonnement benötigt. Je nach Umfang des Abonnements sind darin eine bestimmte Anzahl an Freiminuten für die Unterstützungsleistung enthalten. Auch eine Flatrate mit unbegrenzten Freiminuten ist verfügbar.

Die Preise liegen deutlich über den Preisen für Mobilfunkverträge. Das ist auch verständlich, denn bei jeder Unterstützungsleistung muss auch ein Mitarbeiter persönlich aktiv sein. Hieran wird sich wahrscheinlich auch auf lange Sicht nur wenig ändern. Erst wenn die Situation vor Ort maschinell bewertet werden kann, wird es wohl günstiger werden.

Flughafen Houston übernimmt Kosten

Der Flughafen in Houston unterstützt die Nutzung des Aira-Systems für seine sehbehinderten Gäste. Diejenigen, die ein Abonnement für Aira haben, können den Dienst innerhalb des Flughafens ohne zusätzliche Minutenkosten nutzen. Dafür ging Aira mit dem Flughafen eine Partnerschaft ein.

In der Videoaufzeichnung eines Unterstützungsfalles (Quelle: Dropbox/Aira.io) wird die Führung in einem Teil des Flughafens demonstriert. Die Nutzerin bekommt Hilfestellung beim Einchecken und beim Auffinden des Schalters.

Google Glass im Einsatz

Bei Aira kommt die Google Glass zum Einsatz. Sie ist leicht zu tragen und hat die notwendige Kommunikationstechnik an Bord. Alternativ könnten auch ähnliche Datenbrillen eingesetzt werden. Die Recon Jet zum Beispiel verfügt über ähnliche technische Möglichkeiten. Auch die Epson Moverio oder Sony SmartEyeglasses wären Kandidaten für den Einsatz.

Schwierig ist bei dem Einsatz allerdings wieder die Kamera. Mit dieser beobachten ja die Mitarbeiter von der Ferne. Zudem geschieht das auch unbemerkt. Die sonstigen Gäste auf dem Flughafen bekommen davon also nichts mit. Es bleibt spannend wie diese Situation, möglicherweise auch noch juristisch, in Zukunft bewertet wird. Auf der anderen Seite hat ja der Sehbehinderte einen berechtigten Anspruch auf Hilfe in einer individuellen Situation.

Bildquelle: flickr/Magnus Bråth (Houston Airport – Continental Airlines sign) CC BY 2.0

 

 

 

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