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Lernen aus hartem Einsatz: Datenbrillen beim Militär

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Wie so häufig bei neuen Technologien möchten auch militärische Anwender von den Möglichkeiten profitieren. Die Recon Jet wird im Kampfeinsatz erprobt.

Kürzlich hat die AFCEA einen Beitrag über den Einsatz der Recon Jet in militärischen Anwendungen veröffentlicht. Bedrückend ist dabei, dass wie so häufig, auch das Militär oder militärisch angehauchte Anwendungen zur Weiterentwicklung von neuen Technologien beitragen. Ähnlich wie es beispielsweise bei RFID der Fall war. Dort nutzte man das physikalische Prinzip zunächst für die Freund/Feind-Erkennung in der militärischen Luftfahrt.

Mit der Datenbrillentechnologie ist es ähnlich. Die Darstellungen von Kampfpiloten mit den im Helm eingeblendeten Informationen sind gut bekannt – erste Vorläufer der heutigen Datenbrillen. Nun ist es mit der neuen Generation der Datenbrillen ähnlich. Man muss solche Anwendungen nicht gut finden. Dennoch kann man aus dem Einsatz verschiedenes Lernen.

Einfache Technik kein Showstopper

Mit der Recon Jet nutzen die Anwender ein relativ einfaches Gerät. Im Bereich der Datenbrillen eher am unteren Rand der Möglichkeiten. Im Prinzip ist es ein Android-Gerät mit anderem Gehäuse und einfachen Bedienelementen. Die reine Technik kann heute für einen niedrigen dreistelligen Euro-Betrag erworben werden. Umso bemerkenswerter ist es, dass eben diese einfache Technik schon ein Nutzen für die Anwender sein kann. Bei den militärischen Anwendungen reicht das Gerät offenbar schon aus, um die Multimedia-Informationen in Echtzeit zum Nutzer zu bringen. Eine Microsoft HoloLens wäre für diese Aufgabe überdimensioniert.

Ruggedizing mit geringer Priorität

Man schaue sich die Bilder im Beitrag mal genauer an. Neben der wirklich gut geschützten Militärtechnik ist eben auch die Recon Jet abgebildet – ohne jeglichen Schutz. Man kann hoffen, dass der Nutzer wenigstens noch ein Brillenband trägt, so dass beim Herunterfallen die Brille nicht gleich nach unten fällt und vom nächsten zertrampelt wird. Insgesamt wird dem Thema Ruggedizing aber ein erstaunlich geringer Wert zugestanden.

Kommunikation als Killerapp

Im Kern geht es bei dem Szenario um Kommunikation. So wie eben die meisten Handy-Gespräche sich darauf beziehen, wo der andere denn ist und was er vielleicht gerade macht, so ist es auch bei diesem Szenario wichtig zu wissen, was der Kamerad gerade sieht und vielleicht was er in dem Zusammenhang auch macht.

Das Fazit ist, dass Anbieter von neuen Technologien vielleicht manches mal zu kompliziert denken. Eine einfache Anwendung mit einem einfachen Gerät erfüllt am Anfang vielleicht auch den Zweck. Wenn der Anwender später dann doch mehr will, kann man noch justieren. Man hat aber bis dahin schon einmal mit einfachen Mitteln ausprobiert, ob es denn gehen könnte.

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