RealWear sorgt für Energie
Freihändiges Arbeiten ist auch im Energiesektor wichtig. Der chinesische Energienetzbetreiber SGCC setzt nun für seine Mitarbeiterausrüstung auf RealWear-Datenbrillen.
Wartung spielt in vielen Industriezweigen eine enorm wichtige Rolle. Damit müssen die vorhandenen Ressourcen geprüft und möglicherweise auch erneuert werden. Auch im Energiesektor ist Wartung ein besonders wichtiger Posten in der Kalkulation. Denn durch Witterung sind die dortigen Anlagen einem ständigen Verschleiß unterworfen. Und wenn dabei etwas schief geht, dann gefährdet das gleich die Versorgung von vielen Verbrauchern.
Wartung als ein zentraler Prozess
Wenn die Wartung im Unternehmen so wichtig ist, dann sollte sie auch als ein solcher zentraler Prozess verstanden werden. Und das betrifft nicht nur die Planung der Wartung. Auch die Steigerung der Effizienz ist bei eben dieser Wartung wichtig.
Die Effizienzsteigerung betrifft üblicherweise das Beschleunigen von Abläufen. Das heißt, dass die Mitarbeiter durch die Digitalisierung der Prozesse ihre Arbeit schneller erledigen. Gleichzeitig wollen die Unternehmen auch weniger Fehler bei der Arbeit machen. Denn auch weniger Fehler tragen zum Beschleunigen bei.
Im Energiesektor wirken sich weniger Fehler auch noch in eine andere Richtung aus. Die Mitarbeiter erleiden dann nämlich weniger Unfälle, die wiederum zu höheren Kosten führen würden.
Chinesischer Versorger macht Wartung effizienter
Der chinesische Energie-Versorger State Grid Corporation of China (SGCC) hat sich nun dem Thema der effizienteren Wartung angenommen. SGCC erreicht das durch den Einsatz von RealWear-Datenbrillen bei der Wartung. Das ist prinzipiell nichts Neues. Auch schon bei ThyssenKrupp und bei Daikin wird Wartung durch Datenbrillen verbessert.
Hinzu kommt bei SGCC aber der Sicherheitsaspekt. Während zum Beispiel der eine Mitarbeiter direkt im Gefahrenbereich an der Leitung arbeitet, beobachtet der andere Mitarbeiter in sicherer Entfernung das Geschehen. Und das nicht nur durch das entfernte Zuschauen. Denn durch den direkten Blick der Kamera des gefährdeten Mitarbeiters ist er unmittelbar dabei. Falls er mehr Erfahrung hat, gibt er auch direkt Hinweise für die Arbeiten. Langfristig hilft dieses Verfahren, die Fehler zu reduzieren und damit auch Unfälle zu vermeiden.
SGCC setzt in Shanghai 200 der RealWear-Datenbrillen ein. Das Unternehmen ist den Zahlen nach der weltweit größte Versorger. Schließlich versorgt er auch die 1,1 Mrd. chinesischen Verbraucher. Dafür dass alles gelingt, arbeiten rund 900.000 Mitarbeiter bei dem Unternehmen. Gemessen an diesen Mitarbeiterzahlen sind 200 RealWear-Datenbrillen natürlich nicht viel. Aber für einen Test sind das schon ziemlich beeindruckende Zahlen.
Industrietauglichkeit der RealWear-Datenbrillen
RealWear-Datenbrillen gibt es in zwei verschiedenen Varianten. Eine Variante ist die Standardversion einer Datenbrille mit Bildschirm, Kamera und Spracherkennung. Die zweite Variante bietet RealWear unter der Bezeichnung HMT-1Z1 an. Diese Abkürzung steht für die Eignung in Ex-Zonen. In diesen Zonen besteht erhöhte Explosionsgefahr. Deshalb müssen auch die in diesen Zonen verwendeten Geräte besonderen Anforderungen genügen.
Der Hersteller ReconInstruments hatte seine Produkte ähnlich ausgerichtet – eine normale Version und eine Version mit besonderer Industrietauglichkeit. Und bei ReconInstruments konzentrierte man sich allerdings auf Z87.1, eine Norm für den Schutz vor spitzen Gegenständen.
Alternative Hersteller
Nicht nur RealWear-Datenbrillen sind für die Wartung im Energiesektor interessant. Auch andere Hersteller könnten hier punkten. Ähnliche Eigenschaften bieten die Datenbrillen Vuzix M300, Epson Moverio oder auch die Google Glass. Ebenfalls interessant könnte die DAQRI-Datenbrille sein, da sie in Verbindung mit Helmen kommt.
Bildnachweis: flickr / Chris Hunkeler, Titel: Transmission Lines, Lizenz: CC BY-SA 2.0
Spannend ist nicht die Datenbrille, die werden laufend besser, sondern erstens wie diese gesteuert werden kann, und zweitens wie im realen Feld outdoor dies auch noch funktioniert. Ein Weiteres ist die Frage, wie sichergestellt werden kann, dass alle Mitarbeiter aktualisierte Inputs erhalten, und wie dies gerade bei grossen Mitarbeiterzahlen sinnvol abgewickelt werden kann. nxtQ.tech stellt die Lösung vor.
Vielen Dank für den Hinweis! Gerade bei solchen Projekten wie dem beschriebenen bei SGCC sind Ihre genannten Punkte natürlich enorm wichtig. Da wird sich einerseits im Bereich der Wearables + Datenbrillen noch einiges tun. Andererseits kommen bei großen Geräteanzahlen auch die Konzepte für Verteilte Systeme wieder ins Spiel.