Fazit HoloLens: 150 Mixed Reality Apps im ersten Jahr
Seit einem Jahr wird die Microsoft HoloLens bereits ausgeliefert. Der Hersteller zieht ein Zwischenfazit zum bisher Erreichten.
Ähnlich wie die Google Glass hat auch die Microsoft HoloLens innerhalb von relativ kurzer Zeit enorm an Bekanntheit gewonnen. Dabei bemühen sich auch andere Mixed-Reality-Hersteller mit ihren Geräten, wie zum Beispiel Meta, Epson Moverio, ODG R7, Recon Jet und Recon Snow oder auch Vuzix M300, um einen führenden Platz im Bereich Augmented und Mixed Reality.
Die ersten Auslieferungen der HoloLens liegen nun circa 1 Jahr zurück. Das nimmt Microsoft zum Anlass, um ein Resümee zu ziehen. Erreicht wurde zum Beispiel:
- über 150 Mixed-Reality-Apps sind verfügbar
- die HoloLens ist in zahlreichen Ländern verfügbar (Australien, Kanada, Irland, Japan, Frankreich, Deutschland, Neuseeland, Großbrittanien, USA)
- chinesische Interessenten werden bald in den Genuss der HoloLens kommen können
- HoloLens-Basistechnologie wurde in Windows 10 fest integriert
- Spectator View, für das Visualisieren der HoloLens-Sicht wird veröffentlicht
Als Ausblick wird gegeben, dass in nächster Zeit auch die geräteübergreifende Zusammenarbeit ein Thema sein wird.
Außerdem lobt Microsoft ausdrücklich die Arbeiten der Community, die sich mit der HoloLens beschäftigt. Ideen, die dabei realisiert wurden, sind zum Beispiel:
- HoloGuide – eine Anwendung, die das Navigieren in Räumen mit geringer Sichtbarkeit erlaubt,
- HoloHear – Echtzeitübersetzung von Sprache in Text für gehörlose Menschen,
- Teomirn – Klavierlernen mit einer Einblendung der konkreten Anleitung für das Spielen.
Ebenso wird angemerkt, dass ein Programm für die professionelle Anwendung der HoloLens bereits erste Früchte trägt, beispielsweise für Entwicklungsarbeiten, in der Medizintechnik (Stryker) oder für die Architekturvisualisierung.
Insgesamt lässt sich allerdings der Eindruck nicht vermeiden, dass die HoloLens zwar ein interessante Stück Technik ist, dass allerdings die Anwender noch einige Zeit und auch Mut brauchen, um sich darauf einzulassen. Teilweise kann man als Unternehmen jetzt noch einen interessanten Akzent setzen, indem man die HoloLens einsetzt. Beim näheren Hinsehen zeigt sich allerdings, dass die jeweilige Anwendung noch vom breiten Produktiveinsatz entfernt zu sein scheint.
Zudem ist auch noch erstaunlich, dass die HoloLens nicht einen Effekt ähnlich dem des Glass-Hole-Effektes hervorgerufen hat. Obwohl die HoloLens technisch über mindestens die gleichen Möglichkeiten verfügt. Vielleicht laufen einfach zu wenige Menschen mit einer HoloLens auf der Strasse.
Und schließlich hat Microsoft die HoloLens auch anders im Markt positioniert. Es wurde nicht möglichst breit die Möglichkeit für Tests eingeräumt. Vielmehr könnte man fast schon eine (künstliche?) Verknappung vermuten, die die Attraktivität steigern helfen soll.
Es bleibt spannend, vermutlich werden professionelle Anwendungen mittelfristig den Ton angeben. Später werden sicher auch private Anwendungsszenarien folgen, wenn der Boden erst einmal bereitet ist.
Bildquelle: Microsoft Sweden, CC BY 2.0, Link https://creativecommons.org/licenses/by/2.0/