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Airbus beschleunigt mit Datenbrillen

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Das Montieren der Bestuhlung im Kabinenraum von Airbus-Flugzeugen ist ein komplexer Prozess. Mit Datenbrillen kann er verbessert werden.

In zahlreichen industriellen Prozessen ist wird nach Potenzial für Beschleunigung und Mitteln für die Fehlerreduktion gesucht. So auch bei Airbus bei der Montage der Bestuhlung im Kabinenraum. Der Prozess besteht aus verschiedenen Schritten. Einer davon ist die Markierung der Befestigungsschienen für die anschließende Montage.

Beim Markieren müssen die Montageplätze korrekt abgezählt werden. Jeder der schon einmal ein Regal mit mehreren Regalböden in unterschiedlichen Höhen angebracht hat, kennt das Problem im Prinzip auch. Man muss die korrekte Anzahl von Befestigungslöchern abzählen, um die Regalträgerstifte in der richtigen Höhe zu platzieren. Ansonsten würde der Regalboden wackeln.

Um die Markierung für die Bestuhlung richtig und schnell zu setzen, lässt sich Airbus jetzt von einer Datenbrillenanwendung helfen. Es kommt im Prozess darauf an, die Montageplätze richtig zu zählen und die Markierung an der richtigen Stelle zu setzen. Grafisch wird dem Nutzer über die Datenbrille verdeutlicht, wie die Markierung im Bezug zur Zählung gesetzt werden soll. Im Video lässt sich der Markierungsprozess genauer erkennen.

Der Markierungsprozess enthält offenbar Fehlerpotenzial, denn nach dem  Zählen könnte die genau Position der Markierung zu Missverständnissen führen.

Betriebswirtschaftlich ist diese Verbesserung mit Hilfe der Datenbrillen natürlich auch interessant. Einerseits geht das Markieren schneller, andererseits werden kostspielige Fehler reduziert. Kostspielig insofern, als dass falsche Markierungen nicht nur Einfluss auf eine einzelne Sitzposition haben. Im schlimmsten Fall wirkt sich eine falsche Sitzposition nämlich auf alle anderen Sitzpositionen aus, die relativ zur falschen Sitzposition vermessen wurden. Ein enormer Korrekturaufwand kann die Folge sein.

Als Hardware kommt eine Vuzix-Datenbrille zum Einsatz. Sie wird mit einfachen Spracheingaben gesteuert. Damit wird die freihändige Arbeit möglich. Prinzipiell könnten bei dem Prozess auch die Google Glass oder Recon Jet eingesetzt werden. Datenbrillen also, die in ähnlicher Weise die nötigen Informationen in einem kleinen Bereich am Rande des Blickfeldes anbieten.

Eine einfache Augmented Reality reicht also aus. Mixed Reality-Geräte wie die Microsoft HoloLens, Epson Moverio oder Sony SmartEyeglass sind hier nicht notwendig.

Das Prinzip der zugrundeliegenden Dokumentation ist ebenfalls interessant für eine Analyse des Anwendungsfalles. Denn die Dokumentation ist nicht komplex aufgebaut, sondern im Gegenteil sehr einfach. Es werden wenige Parameter mit jeweils unterschiedlichen Werten für den Nutzer dargestellt. Und diese Parameter wiederholen sich im Markierungsprozess sehr oft.

Der Implementierungspartner für die Anwendung war Accenture und konnte in relativ kurzer Zeit die Anwendung zur Verfügung stellen. Weitere Informationen sind direkt bei Accenture zu finden.

Bildquelle: flickr/Paul Thompson (Inside an empty @Airbus A330 undergoing cabin upgrades at @lhtechnik in Malta.) ; CC BY-ND 2.0

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