Fiege setzt auf Datenbrillen
Der Effizienzdruck in der Kontraktlogistik ist hoch. Die Fiege Gruppe verbessert ihre Wettbewerbsposition mit einer Datenbrillenlösung von Picavi für schnellere Prozesse.
Derzeit geht der Trend in der Logistik stark in Richtung der Kontraktlogistik. Das heißt, dass der Logistikdienstleister eine Reihe von Leistungen innerhalb der Lieferkette bündelt und als Pakete seinen Kunden anbietet. Einer der Kernprozesse in dieser Kontraktlogistik ist die Kommissionierung. Es werden dabei Artikel aus verschiedenen Lagerorten und -plätzen eines Lagers zu einer Lieferung zusammengestellt. Zudem verschärfen sich die Anforderungen bei sogenannten Multi-User-Lägern. Bei diesen Lägern werden die Artikel mehrerer Kunden in einem gemeinsamen Lager des Kontraktlogistikers untergebracht.
Spezielle Kundenprozesse
Teilweise unterscheiden sich innerhalb eines Multi-User-Lagers die Prozesse von Kunde zu Kunde. Das ist einerseits die unterschiedliche Verbindung zu den IT-Systemen. Andererseits geht es aber auch teilweise um unterschiedliche Abläufe bei der Kommissionierung. Dementsprechend muss das Gesamtsystem sowohl bei der Datenerfassung als auch bei der Integration in das führende Informationssystem anpassbar sein.
Gleichzeitig darf die Geschwindigkeit der Kommissionierung auch bei unterschiedlichen Prozessabläufen der Kunden nicht leiden. Das heißt zum Beispiel, dass sich die Bedienoberfläche für den Mitarbeiter einfach erschließen sollte. Einerseits muss die Darstellung klar sichtbar sein. Andererseits sollten aber auch Eingaben möglichst fehlerarm passieren.
Derzeit werden häufig immer noch industrielle Handheld eingesetzt. Sie sind mechanisch sehr robust und stellen für den Mitarbeiter bei der Kommissionierung die benötigten Informationen dar. Ein Nachteil bei diesen Geräten ist allerdings, dass mindestens eine Hand für das Halten benötigt wird. Der Mitarbeiter kann dann also nicht gleichzeitig mit beiden Händen greifen und die Information sehen.
Freihändig schneller
Bei der Fiege Gruppe verspricht man sich nun eine Verbesserung der Situation durch den Einsatz von Datenbrillen. Picavi liefert dazu eine Datenbrillen-basierte Lösung. Damit lassen sich geeignete Information neben dem zentralen Blickfeld des Mitarbeiters anzeigen, ohne dass er eine Hand dafür benötigt. Gleichzeitig kann er also beide Hände, zum Beispiel für das Greifen der Artikel, einsetzen.
Außerdem ist die Lösung auch flexibel genug, um verschiedene Kundenprozesse für die Kommissionierung abbilden zu können. Somit läßt sich die Datenbrille auch im Multi-User-Lager einsetzen. Auch andere Kontraktlogistiker setzen die Lösung von Picavi ein und verbessern damit ihre Prozesse.
Michael Suden, Managing Director bei der Fiege Gruppe äußert sich positiv über die neue Datenbrillenlösung:
Mit dem neuen Kommissioniersystem gewinnen wir wertvolle Zeit – für uns als Kontraktlogistiker ein besonders wichtiges Argument für diese Technik.
Dazu ergänzt Jens Ritscher, der Projektverantwortliche bei der Fiege Gruppe, bezüglich der Effizienz:
Unsere Mitarbeiter haben eine Zeitersparnis von bis zu zehn Prozent erreicht.
Hardware Monokular
Bei der Hardware setzt die Lösung auf vorhandene, bewährte Technik ergänzt durch ein eigenes Hardwaremodul. Picavi arbeite dafür mit verschiedenen Herstellern zusammen, darunter auch bekannte Namen wie Google Glass oder Vuzix. Bei beiden Herstellern befindet sich der Anzeigebereich jeweils am Rand des Sichtfeldes. Damit wird nur ein kleiner Teil des Sichtfeldes für die Informationsanzeige benötigt. Prinzipiell käme auch die Recon Jet mit ihrer monokularen Bauweise für einen solchen Einsatzfall in Frage.
Mit komplexeren Geräten, wie zum Beispiel der Microsoft HoloLens, läßt sich die Information für den Kommissionierungsprozess prinzipiell auch darstellen. Allerdings würde man einen Großteil der Leistung nicht benötigen. Denn das Spezialgebiet der HoloLens liegt im Überlagern von Informationen im Großteil des Sichtfeldes. Technisch ist das zwar reizvoll, aber praktisch hier nicht notwendig. Eine Überlagerung der Information würde beim Kommissionieren unter Umständen sogar behindern.
Picavi-Hardware gibt letzten Schliff
Ein häufiges Problem bei Datenbrillen ist meist noch die Industrietauglichkeit. Zum einen betrifft das die Robustheit. Vor dem Herunterfallen im täglichen Betrieb sind die wenigsten Datenbrille geschützt. Zum anderen ist damit aber auch die Akkulebensdauer gemeint. Um dieses Hemmniss zu beseitigen, hat Picavi ein zusätzliches Gerät (Picavi Power Control) entwickelt. Es enthält einen Akku, der über die normale Akkuleistung hinaus weitere Energie zur Verfügung stellen kann. Damit hält die Datenbrille auch eine ganze Schicht durch.
Und schließlich ist das Zusatzgerät auch als Bedienelement gedacht. Die handelsüblichen Datenbrillen verfügen nämlich meist nur über sehr rudimentäre und filigrane Eingabemöglichkeiten, wie zum Beispiel ein Touchpad. Im industriellen Alltag, wo man auch Handschuhe trägt, behindert das die Eingabe. Das Picavi-Gerät setzt an dieser Stelle an und bietet einfache und robuste Zusatztasten für den Industrieeinsatz.
Bildquelle: Picavi