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Datenbrille unterstützt Gehörlose in der Lagerlogistik

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Mit Datenbrillen kann die Inklusion unterstützt werden. Forscher der TU München entwickeln ein Datenbrillen-basiertes System für die Unterstützung von Gehörlosen in der Lagerlogistik.

Mit Datenbrillen können in begrenztem Umfang die Sinne des Menschen auch erweitert werden. Das zeigen zum Beispiel die Möglichkeiten für die Unterstützung von Blinden bei der Navigation in Flughäfen. Doch nicht nur Sehbehinderte Menschen profitieren davon. Auch Gehörlose können für die Inklusion in der Arbeitswelt unterstützt werden.

Forscher der TU München fokussieren sich in einem Forschungsprojekt unter anderem auf die Kommissionierung. Ein Thema, das intensiv für den Einsatz von Datenbrillen diskutiert wird. Doch auch andere Einsatzbereiche speziell für die Inklusion im Unternehmen sind möglich. So zum Beispiel die Notfallwarnung im Alarmfall oder die Rufmeldung. Beide Anwendungen, die für Hörende Menschen kein Problem darstellen. Allerdings werden dabei die wesentliche Information nur über akustische Signale übertragen.

Symbole sprechen mehr als tausend Worte

In dem dreijährigen Projekt haben sich die Forscher insbesondere mit der Inklusion von hörbehinderten Menschen beschäftigt. Sie befragten zahlreiche betroffene Menschen. So fanden Sie die speziellen Bedürfnisse und Anforderungen der Hörbehinderten heraus. Diese Erkenntnisse ließen Sie in Ihre Entwicklung einfließen.

Eine Wichtige Erkenntnis ist die Wirksamkeit von Symbolen bei der Informationsvermittlung. Die Betroffenen  wünschen sich statt der geschriebenen Information lieber Symbole. Das kommt ihrer üblichen Informationsaufnahme näher. Daher haben die Forscher in der Implementierung auch auf Symbole gesetzt.

Praktischer Einsatz bei Projektpartnern

Partner des Projektes sind die Schmaus GmbH als Anwender und die CIM GmbH als Systemhersteller. Ganz konkret wurden damit im Lager die Erkenntnisse getestet. Mit der Datenbrille können die Mitarbeiter die notwendigen Informationen in der Kommissionierung bekommen.

Das Video vermittelt einen Einblick in das Projektergebnis. Insbesondere wird auch die informationelle Gleichstellung der hörenden und hörbehinderten Mitarbeiter herausgestellt.

Bei dem Unternehmen Schmaus GmbH ist das Gesamtsystem bereits seit Ende 2017 in Betrieb. Matthias vom Stein, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Fördertechnik, Materialfluss, Logistik erklärt dazu:

Die hörbehinderten Mitarbeiter sind mit Feuer und Flamme dabei, weil sie jetzt einfach Teil der ganzen Mannschaft sind. Uns hat das Projekt auch sehr viel Spaß gemacht, eben weil die Menschen dort so begeistert waren.

Vuzix als Datenbrille in Einsatz

Bei dem Projekt wurden die Datenbrillen von Vuzix (M100 und M300) eingesetzt. Es sind Android-basierte Geräte. Zahlreiche andere Datenbrillen wie zum Beispiel die Google Glass, die Recon Jet oder auch die Epson Moverio arbeiten ebenfalls mit Android. Daher ist die Anwendung auch auf andere Geräte übertragbar.

Die Forscher der TU München haben die Anwendung mit einer offenen Schnittstelle ausgestattet. So kann die Datenbrillen-Anwendung an verschiedene Systeme andocke. Das System der CIM GmbH ist dabei ein Kandidat.

Bildquelle: Holger Vogel / Foto Studio West (Datenbrille in der Logistik)

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