Marktentwicklung

AR-Optimismus oder mit Vollgas zum Flop – kann Deutschland mithalten?

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Eine kürzlich erschienene Studie des Unternehmens ReportsnReports.com untersuchte den künftigen Markt für Augmented Reality, mit dem Ziel einer Prognose für das Jahr 2019. Die Studie bezieht verschiedenartige Marktteilnehmer ein. Diese sind zum Beispiel Softwarekomponentenhersteller und Hardwarehersteller. Aber auch Hersteller von Gesamtlösungen, die AR- und Datenbrillentechnik beinhalten, diskutiert die Studie.

Hauptsächlich betrachtet die Studie die Unternehmen Atheer Labs (jetzt Atheer Air), Aurasma, Blippar, Catchroom, Cinoptics, DAQRI, Meta, Metaio (gekauft von Apple 2015), NGRAIN, Laster Technologies, Lumus, ODG, Optinvent, Rockwell Collins, Sensics (Zusammenschluss mit DAQRI), Seiko Epson, Technical Illusions, Thales, Total Immersion, Vuzix, Wikitude und Zappar, die als wesentliche Treiber im Markt wahrgenommen werden. Aktuell ist einiges an Bewegung im Markt. Das gilt insbesondere im Hinblick auf die Technologieentwicklung. Wesentliche Fortschritte zielen darauf ab, die AR-Technik durch sekundäre Technologien zu ergänzen. Damit soll eine höhere Leistung des Gesamtsystems erzielt werden.

Visuelles allein reicht nicht

Eine wichtige Sekundärtechnologie aus Sicht der Augmented Reality ist zum Beispiel die Spracherkennung. Sie soll die Eingabemöglichkeiten verbessern und schlüssiger mit AR-Techniken integriert werden. Eine optimale User-Experience für den AR-Datenbrillennutzer ist das Ziel. Siri und Google werden in der Studie als wichtige Marktteilnehmer angesehen. Obgleich mit dem Kauf von VocallQ durch Apple auch andere große Player in dem Markt nachziehen konnten.

Die Anbieter zielen darauf ab, die mobil tätigen Mitarbeiter optimal zu unterstützen. Damit helfen die Anbieter beim Reduzieren von Fehlern und Beschleunigen der Prozesse. Und als Schlüsselbranchen sieht dafür die Studie das Gesundheitswesen, Automobil, Militär, Oil&Gas und Bergbau. In diesen Branchen investieren die Unternehmen am meisten für die weitere Automatisierung. Genau das macht diese Branchen auch attraktiv für Anbieter von AR-bezogenen Technologien.

Desweiteren wird der AR-Technologien in der Studie vorgeworfen, dass bisher nur unzureichend Inhalte zur Verfügung stehen. Es wäre auch schwer, neue Inhalte hinzuzufügen. Hierbei ist anzumerken, dass Inhalte für die oben genannten Industrien meist sehr spezifisch zugeschnitten sein müssen, um tatsächlich passfähig für den jeweiligen Anwendungsfall zu sein. Unternehmen betreiben häufig spezialisierte Prozesse, die mit der Infrastruktur eng verwoben und daher nur mit hohem Aufwand zu ändern sind.

Eine ähnliche Situation lässt sich auch bei anderen Technologien attestieren, beispielhaft sei hier die RFID-Technik genannt. Die Erfahrung aus diesem verwandten Bereich zeigt, dass Anwender RFID mitunter überschätzten. Häufig passen die Dienstleister die RFID-Technik und die Software an die speziellen Bedingungen der Unternehmen an. Natürlich werden auch Standardlösungen angeboten, die dann an die jeweiligen Sonderfälle angepasst werden. Ein One-Fits-All ist allerdings nicht zu erwarten – vermutlich ebenso nicht bei AR-Techniken.

Progonose für AR-Anwendungen

Dem Bericht zufolge ist mit einer deutlichen Zunahme der AR-basierten Anwendungen zu rechnen. Analysten rechnen mit einer jährlichen Wachstumsrate (CAGR) von rund 88,5% im Zeitraum 2014 bis 2019.

Eine andere kürzlich veröffentlichte Studie von Deutsche Bank Research beziffert das Marktwachstum konkret ausgehend von heutigen 500 Mio. EUR auf 7,5 Mrd. EUR in 2020. Auch warnt die Studie konkret davor, dass die deutsche Industrie auf diesem Technologiegebiet möglicherweise weit zurückfällt. Insbesondere im Vergleich mit den Industrien in Nord Amerika und Fern-Ost. Dort wird die Industrie als offener gegenüber neuen Technologien beschrieben. Auch im Bereich AR und Datenbrillen ist sicherlich ein Risiko mit den neuen Anwendungen verbunden.

Gemäß dieser Studie werden die deutschen Technologieanbieter eher als Spezialisten in Nischenmärkten wahrgenommen. Insofern also in Märkten, die die großen Player nicht mit massentauglichen Lösungen besetzen. Diese Ausrichtung sollte gestärkt werden, möglicherweise liegt nur noch dort die Möglichkeit brach, an dem Marktgeschehen teilzunehmen.

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