Google Glass ist wieder da – under cover
Wie das Wall Street Journal berichtet ist Google Glass wieder aufgetaucht. Allerdings ist die Datenbrille diesmal nicht für eine breite Öffentlichkeit sicht- und prüfbar, sondern nur für ausgewählte Unternehmen. Dieser neue Ansatz, die Datenbrille nur an Geschäftskunden zu verteilen, würde damit auch frühere Berichte bestätigen, nach denen Google Glass nicht noch einmal so schnell für private Verbraucher verfügbar sein wird.
Laut der Meldung soll es ein paar technische Verbesserungen beim Prozessor, beim Display und bei der WLAN-Kommunkation geben. Auch die Stromversorgung wurde verbessert, haben doch viele Anwender über eine sehr unpraktisch kurze Nutzungsdauer geklagt. Bezüglich der Handhabung soll die neue Google Glass mehr einer Brille ähneln. Ein- und Ausklappen der Bügel wird offenbar möglich sein.
Eine aus meiner Sicht viel wichtigere Neuerung ist allerdings der Umgang mit der Datenbrille als Softwareplattform. Die ursprüngliche Google Glass war softwaretechnisch verriegelt (abgesehen von speziellen Hacks) und man war dem Google-Sicherheitskonzept ausgeliefert.
Und bei vielen Unternehmen mit denen ich den Einsatz von Datenbrillen diskutiert habe, gab es deshalb auch durchweg Misstrauen beim Stichwort „nach Hause telefonieren.“ Man unterstellt Google grundsätzlich, dass das was vor der Brille erscheint (Dokumente, Produktion, Verfahren), irgendwann auch auf den Google-Servern gespeichert wird. Hier will Google nachbessern und überlässt es künftig den Distributoren, was auf der Datenbrille wirklich passiert.
Die aus meiner Sicht spannende Frage ist dabei, inwieweit diese neue Datenbrille zum allgemeinen Geschäftmodell von Google passen wird. Personalisierte Werbung wird auf einer Google Glass für Unternehmen wahrscheinlich nicht mehr eingeblendet.