Mixed Reality für Medizinische Eingriffe
Scopis stellt eine Mixed Reality-Plattform vor, mit der medizinische Eingriffe durch genauere Informationen unterstützt werden können. Das soll die Eingriffszeit verkürzen und Ergebnisse verbessern.
Durch verschiedene, bildgebende Verfahren, wie zum Beispiel Röntgen oder MRT, können detaillierte Informationen über den Zustand des Patienten erhoben werden. Diese detaillierten Informationen können dann bei den medizinischen Eingriffen verwendet werden. Bisher müssen sich die Mediziner vorab oder umständlich parallel zum Eingriff diese Zusatzinformationen bereitstellen lassen. Dieses bisherige Vorgehen könnte künftig durch den Einsatz von Datenbrillen verbessert werden.
Grundsätzlich wären verschiedene Datenbrillen einsetzbar. Es hängt allerdings stark von der Art und Menge der Informationen ab, die für einen Eingriff benötigt werden. Bei kleinen Datenmengen, zum Beispiel kleine Bilder oder textuelle Zusatzinformationen, kommen Geräte wie zum Beispiel die Google Glass, Vuzix M300 oder auch die Recon Jet Pro in Frage. Größere Datenmengen können damit allerdings nicht dargestellt werden. Dafür wären dann eher Mixed Reality-Geräte wie zum Beispiel die ODG R-7 oder R-9 (ODG ist inzwischen offline), die Meta 2 (inzwischen offline) oder die Microsoft HoloLens erforderlich.
Das Berliner Unternehmen Scopis hat sich für den Einsatz der Microsoft HoloLens entschieden. Auf deren Basis bietet Scopis eine Plattform an, mit der die Navigation während medizinischer Eingriffe unterstützt wird. Konkret geht es Scopis um Eingriffe im Bereich der Wirbelsäule. Gerade in diesem Bereich müssen Eingriffe sehr genau passieren.
Um die Lösung zu nutzen, muss der Arzt die HoloLens tragen. Die HoloLens kommuniziert drahtlos mit der Scopis-Plattform, so dass von dort die genauen Informationen zur Positionierung der Geräte direkt auf die HoloLens projiziert werden. Der Arzt kann damit die aktuelle Situation am Patienten direkt mit dem geplanten Vorgehen abgleichen. Im Video ist das Vorgehen genauer dargestellt.
Durch den Einsatz der Scopis-Lösung sollen zwei Verbesserungen erzielt werden. Einerseits soll der Eingriff hinsichtlich Genauigkeit und Dauer optimiert werden. Andererseits soll damit auch das Ergebnis für den Patienten besser sein.
Für die Lösung werden zusätzlich zur HoloLens auch noch 3D-Positionssensoren genutzt. Sie ermöglichen eine Interaktion des Arztes durch Gesten, womit er zum Beispiel auch zusätzliche Informationen auf virtuellen Monitoren in sein Blickfeld rücken kann. Der Arzt wird damit weniger als bisher vom eigentlichen Eingriff abgelenkt.
Bildquelle: scopis GmbH