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HoloLens ist nicht zum Spielen da – zumindest zu Beginn

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In den letzten Wochen und Monaten wurde vieles über die Datenbrille HoloLens berichtet. Da gab es zunächst erstaunliche Demos zu den Fähigkeiten von HoloLens. Später kamen auch die Geschäftskunden auf ihre Kosten und konnten HoloLens beim Entwickeln von 3D-Modellen bestaunen. Und sicher wird jeder der sich mit HoloLens beschäftigt auch vor Augen haben, dass man damit Minecraft direkt auf dem Wohnzimmertisch spielen kann. Da wird einiges an Erwartungen geweckt.

Vor einigen Tagen hat sich nun auch Microsoft-Chef Satya Nadelle zur Zukunft von HoloLens geäußert. In einem exklusiven Interview mit ZDNet liest man dazu folgendes:

I wanted a hit game [Minecraft] even for the new medium of mixed reality. And we will have that. Gaming will always be a scenario and there will be other entertainment broadly. But, with the V.1 of HoloLens, I want us to push a lot more of the enterprise usage.

Wenn man die bisherigen Ankündigungen und Videos sieht, verwundert das nun ein bisschen. Microsoft hat beide Puzzleteile, einen echten aktuellen Spielehit und noch dazu ein Gerät, dass die Benutzererfahrung für das Spielen weit über die aktuellen Möglichkeiten hinaus erweitern kann. Warum ist dann nicht Minecraft für HoloLens der nächste konsequente Schritt?

Die Ursache könnte in den aktuellen technischen Möglichkeiten zu finden sein. Die Videos, die wir über HoloLens zu Gesicht bekommen, zeigen immer nur die Perspektive eines Dritten, eines Zuschauers der nicht durch die Gläser der HoloLens schaut. Der eigentliche Blick durch die Gläser, mit beiden Augen und mit 3D-Eindruck, ist ja auch nicht zu vermitteln.

Zudem haben erste Tests gezeigt, dass das Blickfeld (engl. Field of View) gar nicht so günstig ist. Für das wirklich tiefe Eintauchen in eine aus realer und künstlicher Welt zusammengesetzte Augmented Reality, also erweiterte Realität, reicht das noch nicht aus. Es wird nur innerhalb eines relativ kleinen Bereiches möglich sein, zusätzliche Objekte einzublenden.

Und wenn man sich diese Tatsache (kleines Blickfeld) buchstäblich “vor Augen hält”, dann wird es klar, warum Satya Nadella eher vorsichtig mit Versprechen in Richtung Gaming ist. Die aktuelle Version mit dem aktuellen Stand reicht noch nicht aus, um echten Spielspass auf die Datenbrille HoloLens zu bringen. Für die Industrie reicht es aber möglicherweise schon aus, um die Prozesse zu beschleunigen.

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