Datenbrillen schrumpfen: Bessere Sensoren für Blickrichtungserfassung
Von der Augenbewegung und der Blickrichtung können die Darstellungen auf einer Datenbrille abhängen. Microsoft läßt sich nun eine neue Methode für das Erfassen der Augenbewegungen patentieren.
Je nach dem in welche Richtung ein Nutzer blickt, könnte die Darstellung auf einer Augmented- oder Mixed-Reality-Brille anders aussehen. Es könnte in manchen Anwendungen sinnvoll sein, genau den Bereich, in den der Nutzer schaut, von Zusatzinfos freizuhalten. In anderen Anwendungen könnte genau dort die Information angezeigt werden. Auch 3D-Darstellungen benötigen für eine exakte Darstellung die Ausrichtung der Augen.
Wie auch immer sich die Blickrichtung auswirkt, das Erfassen wird häufig noch mit relativ aufwändigen Kameras gemacht. Jedes Auge wird dabei mit jeweils einer Kamera beobachtet. Die Kamera muss die Bilder sehr genau liefern, da auch noch weitere Analysen und Berechungen erforderlich sind. Kameras in einer Datenbrille zu betreiben und kontinuierlich mit Computer Vision-Algorithmen die Blickrichtung zu berechnen, ist sehr aufwändig.
Deshalb hat sich Microsoft eine Alternative überlegt und möchte diese nun patentieren lassen. Dabei sollen wesentlich preisgünstigere, kapazitive Sensoren eingesetzt werden. Sie sollen auf der Linse der Brille für den Brillenträger unsichtbar aufgebracht werden. Damit soll die Entfernung der Hornhaut gemessen werden können. Die Hornhaut ist ja gewölbt und würde dadurch das elektrische Feld in den kapazitiven Sensoren ändern. Jeder Sensor würde individuell messen und die Messergebnisse an eine zentrale Auswertung übergeben. Durch diese zentrale Auswertung wird anschließend die genaue Blickrichtung in einem bzw. auch beiden Augen berechnet. Auch sehr schnelle Augenbewegungen könnten damit erfasst werden.
Es ist sicherlich noch einiges an Ingenieurleistung hineinzustecken, bevor die Idee wirklich umgesetzt ist, aber technisch sollte das sicher in greifbarer Nähe sein. Microsoft sichert sich nun mit einer Patentanmeldung das Recht auf die Idee. Bei einer späteren Realisierung in einem Produkt könnte es die Baugröße einer Datenbrille reduzieren und die Lebensdauer der Akkus verlängern. Damit werden in zehn Jahren die Datenbrillen wie Geräte aus einer anderen Zeit anmuten – sperrig und nicht lang genaug lauffähig, um mindestens einen Arbeitstag mit 8 Stunden zzgl. Pause durchzuhalten.